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„Gott hat den fröhlichen Geber lieb“ (2.Korinther 9,7)

Als vor einigen Wochen der Plastikeimer auf dem Festival „Jesuskonferenz“ in Cuxhaven auf dem Dünenhof im großen Zelt zu Pfingsten für die Kollekte in den Reihen weitergereicht wurde, schaute ich wie jeden Sonntag in meinen Taschen nach, um auch Geld in den Eimer zu geben.

Diesmal fand ich in meinen Taschen allerdings nur ein paar Münzen, die ich eigentlich eingesteckt hatte, um mir einen Kaffee und einen Kuchen nach dem Gottesdienst zu gönnen. Weiteres Geld hatte ich nicht dabei. Ich sah, dass alle Geschwister in den vorderen Reihen vor mir einen Geldschein in den Eimer gaben. Der Eimer kam immer näher und ich überlegte mir, was ich jetzt am besten tun sollte. Den Eimer an mir vorbeigehen zu lassen, ohne etwas hineinzutun, fand ich nicht in Ordnung, weil ich ja schließlich Geld dabei hatte, auch wenn es nur ein paar Münzen waren. Aber wenn ich die Münzen hineingeben würde, würde auch jeder sehen, dass ich weniger gebe als all die anderen um mich herum! Das fand ich ebenso wenig passend.

Ich überlegte mir also einen Ausweg. Die Münzen fest in meine Handfläche zu nehmen und sie nicht in den Eimer fallen zu lassen, sondern leise hineinzulegen, so ganz ohne Lärm und völlig unauffällig, dass niemand etwas mitbekommen kann, schien mir die beste Vorgehensweise zu sein. Dann hätte auch niemand gewusst, was ich tatsächlich gegeben habe. Erschreckend, wie gesetzlich ich doch oftmals noch bin. 

In diesem Augenblick gab mir der Heilige Geist die Geschichte von der armen Witwe in den Sinn, die das Wenige, was sie hatte, im Tempel in den Opferkasten gibt. (Lukas 21,1-4).

Jesus beobachtet sie dabei und erklärt seinen Jüngern, welch großes Opfer die Witwe damit gegeben hat. Jesus schaut dabei aber nicht darauf, was die Witwe gibt, sondern nur auf das, was sie selbst für sich übrig hat, nachdem sie ihr Opfer gegeben hat.

Diese Sichtweise von Jesus eröffnete mir eine neue Perspektive. Es kommt nicht darauf an, was du gibst, es kommt nur darauf an, was du nach dem Geben für dich noch übrig hast.

Dieser schöne Gedanke machte mir Mut. Das Geld, das für Kaffee und Kuchen gedacht war, bedeutete Verzicht für mich, wenn ich es weggebe! Die Münzen waren in diesem Moment also für mich persönlich viel mehr wert, als der tatsächliche materielle Wert der Münzen, weil es für mich bedeutete, keinen Kaffee und keinen Kuchen (ich mag Kuchen wirklich sehr) nach dem Gottesdienst kaufen zu können.

Die Münzen waren in diesem Moment auch viel mehr wert, als wenn ich einen Geldschein hineingetan hätte, den ich ansonsten ohne Weiteres übrig gehabt hätte. Jesus sieht, wenn wir geben und wie wir geben. Als der Eimer dann auf mich zukam, habe ich die Münzen mit fröhlichem Herzen laut hineinfallen lassen, auch wenn mich die Umstehenden dabei etwas erstaunt angeschaut haben.

Obwohl ich alles weggegeben hatte, war ich es doch selbst, der damit im Herzen total beschenkt worden ist, weil Jesus selbst mir die Freude für diese Gabe für ihn ins Herz gegeben hat. Der Herr Jesus hat mich dabei beobachtet und er hat mein fröhliches Geben gesehen.

Konrad Schade

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