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Hass ist ein Gefühl, das soviel kaputt machen kann.

Hass kann das menschliche Herz sehr schwer belasten, es sogar auf Dauer vollständig zerstören! Hass ist oft gepaart mit Rache und Vergeltung, eben einem Zustand des nicht vergeben könnens. Noch schlimmer wird es, wenn die Selbstbeherrschung fehlt und Jähzorn dazukommt. Das kann dann eine sehr ungute und explosive Mischung sein! Es ist so einfach, solchen hasserfüllten Menschen nach dem Mund zu reden, ins gleiche Horn zu blasen und ihnen dadurch Bestätigung zu geben. 

Aber was soll ein Christ tun, der dem Hass etwas entgegenstellen und gegen den Strom des Hasses schwimmen will? Gibt es da ein Patentrezept?

Jesus selbst hat viel Ablehnung und Hass erfahren. Gibt es da etwas, woraus wir bei Jesus konkret entnehmen können, wie wir uns gegenüber hasserfüllten Menschen verhalten sollen?

Mir fällt dazu die Geschichte mit Zachäus ein (Lukas 19, 1 – 10). Zachäus war ein Oberzöllner der ganz üblen Art. Er log und betrog, wo er nur konnte. Dann war er auch noch für die Römer tätig, diese verhassten Besatzer, machte mit Ihnen gemeinsame Sache. Dieser kleine, körperlich zu kurz gekommene, habgierige Zachäus, der den Hass so vieler Juden auf sich zog, der sich wegen seines Verhaltens jeden Tag zu Recht schwere Vorwürfe seiner Mitmenschen anhören musste, wollte Jesus sehen. Er kletterte dafür auf einen Baum, denn viele, viele Menschen begleiteten Jesus und Zachäus hatte keine Chance, an ihn heranzukommen.

Der Heiland kommt vorbei und ruft diesem verhassten Lügner und Betrüger zu: „Zachäus, steige schnell vom Baum herab, heute will ich dein Gast sein!“ Schon recht ungewöhnlich, was Jesus hier macht. Er lädt sich selbst bei einem stadtbekannten Dieb und Betrüger ein, einem Obergauner, den sie alle gehasst haben. 

Aber genau in diesem Verhalten von Jesus liegt gleichzeitig die Antwort darauf, wie wir mit Hass umgehen sollen. Jesus ist außergewöhnlich, er beschreitet Wege, die von unserem Verhalten in der Welt völlig abweichen!

Stellt euch vor, bei uns in der Gemeinde wären Mutter Theresa, Dietrich Bonhoeffer , Sophie Scholl und Al Capone (ein Schwerverbrecher in Chicago in den 20 Jahren des vorigen Jahrhunderts) eingeladen. Alle sind zum Gottesdienst erschienen, der Pastor der Gemeinde kommt herein und ruft Al Capone zu: „Al, heute will ich Gast bei dir sein!“

Die Entrüstung in euren Augen, liebe Geschwister, kann ich mir richtig gut vorstellen! Mir würde es nicht anders ergehen. Aber genau diese Bevorzugung des in unseren Augen größten Sünders gegenüber den Gerechten durch Jesus, lässt Jesus einen Weg beschreiten, der für uns in der Welt oft völlig undenkbar ist.

Und jetzt denkt mal darüber nach, was mit Zachäus passierte, als Jesus bei ihm zu Gast war. Das veränderte sein Herz völlig und er gab freiwillig zurück, was er zuvor gestohlen und betrogen hatte.

Liebe Geschwister, traut euch, anders und außergewöhnlich zu sein, sprecht die Menschen direkt an, die ihren Hass im Herzen vor sich her tragen! Ladet sie ein, habt Jesus dabei als Vorbild, weist immer und bei jeder Gelegenheit nur auf Jesus hin, dann schwimmt ihr bereits gegen den Strom des Hasses.

Ihr werdet sehen, wie fruchtbar das sein wird!

Wir müssen unser Denken ändern, der Arzt hilft doch auch zuerst denen, die am schwersten erkrankt sind. Was gibt es denn Schöneres, als für den Herrn den Weg in ein hasserfülltes Herz zu ebenen?

Glaubt mir, wenn der Herr Jesus auch nur Gast im Herzen eines hasserfüllten Menschen ist, dann wird er es verändern, denn wo das herrliche Licht des Heilands ist, da muss die Finsternis zwingend weichen!

Konrad Schade

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