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Psalm 121

Ich schaue zu den Bergen, woher wird meine Hilfe kommen?  So beginnt der 1. Vers von Psalm 121.


Ein Lied für eine Pilgerfahrt nach Jerusalem.

Der Sänger braucht Hilfe! Warum schaut er zu den Bergen? Es kommt einem der Gedanke, dass Gott soooo weit weg ist, Berge sind oft sehr hoch, für so manch einen unerklimmbar. Wo geht unser Blick hin, wenn wir Hilfe brauchen? Zu den Bergen brauchen wir nicht schauen. Die haben wir in Ostfriesland  nicht. Unser Leben hat sich durch die Pandemie verändert. Viele, gerade ältere Menschen leiden unter Einsamkeit. Es finden kaum Veranstaltungen statt.  Andere wiederum sorgen sich um die Zukunft. Wie wird es wirtschaftlich in nächster Zeit aussehen? Kleine, ja sogar große Firmen haben viel durch die Pandemie einbüßen müssen. Die Sorgen werden so groß wie Berge. Sie versperren uns den Blick zu Jesus. Es scheint, als wäre Gott weit hinterm Berg, unerreichbar.

Meine Hilfe kommt vom Herrn,  der Himmel und Erde gemacht hat, so der 2. Vers.
Der Sänger will zu einer Reise aufbrechen und sieht die Stadt Jerusalem auf dem Zionsberg, wo der Tempel des Herrn steht. Das ist der Ort, von dem er weiß, woher seine Hilfe kommt. Geht unser Blick Richtung Golgatha, wo Jesus unsere Schuld, aber auch unsere Sorgen und Nöte getragen hat? Wie oft bemühen wir uns, unsere Sorgen und Nöte allein meistern zu wollen – statt auf Jesus, auf das Kreuz zu schauen.

Vers 3 und 4:
ER wird nicht zulassen, dass du stolperst und fällst, der dich behütet, schläft nicht.
Siehe, der Israel behütet wird nicht müde und schläft nicht. Oder: Siehe, der DICH behütet wird nicht müde und schläft nicht. Nein, unser Gott schläft nicht. Unser Gott ist sehr wachsam. Seine wachenden Augen, seine schützende Hand bewahren uns vor Unheil. Aber warum ist uns schon oft soviel Unheil widerfahren? Wo war seine schützende, bewahrende Hand, wenn wir gestolpert und hingefallen sind?

In Psalm 37, Vers 23 und 24 lesen wir:
Der Herr freut sich an einem aufrichtigen Menschen und führt ihn sicher. Auch wenn er stolpert,  wird er nicht fallen, denn der Herr hält ihn fest an der Hand.
In der Menge Übersetzung heisst es: wenn er strauchelt, stürzt er nicht völlig nieder.
Gott hat uns nie versprochen,  dass wir ohne Probleme und Sorgen durchs Leben gehen werden. Aber er hat uns zugesagt, dass er uns hilft und uns nicht verlässt. Auch, wenn wir Jesus  nachfolgen, wenn wir auf sein Wort hören, wird uns immer wieder mal Unheil wiederfahren. Aber kein Unheil, dass uns von Gott trennen kann. Und wenn wir stolpern, richtet ER uns wieder auf.

Wir lesen im Psalm 121, Vers 5 und 6 weiter:
Der Herr ist dein Hüter, er ist dein Schatten zu deiner Rechten.
Die Sonne wird dich tagsüber nicht stechen, noch der Mond des Nachts. Gott ist der Schatten zu meiner Rechten?  Was heisst zu meiner Rechten? Die rechte Hand ist das Symbol für Tätigkeit und Handeln. Wenn Gott in der Hitze der Wüste die Tätigkeiten des Sängers beschattet und ihn vor dem Verbrennen der Sonne schützt, oder wenn die Gefahr in der Nacht lauert, vertraut er darauf, dass Gott sein Beschützer ist und seine Tätigkeit zum Segen wird.

Vers 7 und 8:  ER bewahrt dich vor allem Bösen. ER bewacht deine Seele.
ER behüte deinen Ausgang und deinen Eingang von nun an bis in alle Ewigkeit. Wenn uns auch einiges an Ungutem widerfährt, Gott bewacht unsere Seele. Der Feind hat keinen Anspruch auf unser Seelenheil, wenn wir Gott treu bleiben.

Auch wir sind auf einer Pilgerfahrt – eine Fahrt durchs Leben. Und unser Ziel ist die Ewigkeit bei Jesus.  Wir brauchen in unserer Not nicht niedergeschlagen zu sein. Wir dürfen unsere Augen aufheben zu dem Herrn, von dem unsere Hilfe kommt – der uns sehr, sehr nahe ist, auch wenn wir ihn nicht immer fühlen.

Seid gesegnet und behütet.
Liebste Grüße
Heide Elsen