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oder: Was hat Epheser 2,10 mit 2. Korinther 5,17 zu tun?

WARUM lebe ich noch – wieso bin ich noch nicht im Himmel? DAS ist doch das Endziel – wieso wird nicht jeder, der sich durch Jesus retten läßt und somit bekehrt, sofort nach der Bekehrung entrückt? Gäbe doch weniger Probleme, oder?

Epheser 2,10 nach der revidierten Elberfelder Übersetzung 1992: „Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott vorher bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“

Der Original-Urtext sieht SO aus:
αὐτοῦ γάρ ἐσμεν ποίημα, κτισθέντες ἐν Χριστῷ Ἰησοῦ ἐπὶ ἔργοις ἀγαθοῖς οἷς προητοίμασεν ὁ θεός,* ἵνα ἐν αὐτοῖς περιπατήσωμεν.

Gehen wir es mal Schritt für Schritt durch, unter Berücksichtigung der Zusammenhänge der Original-Sprache:

DENN wir sind (Hier steht die Zeitform „Präsens“, – das bedeutet JETZT, nicht gestern („Vergangenheitsform“) oder morgen („Zukunft = Futur“), HEUTE. Diese Zeitform, im Griechischen benutzt, hat folgenden Aspekt, der in unserem Text-Zusammenhang das Verständnis schärft: „linear“ (der Verlauf, das Andauern wird betont) – das bedeutet für uns: Es ändert sich nicht! Also nicht nur hier oder nur sonntags, sondern IMMER.)

Sein Werk, Gebilde, Gemachtes, Erfindung – ER hat sich DICH ausgedacht und vorgestellt …

zum Zweck von GUTEN WERKEN, mit dem Ziel, mit der Absicht: GUTER WERKE. (Gegenteil: nicht „schlechte Werke“, sondern TOTE Werke – hat nichts mehr mit LEBEN zu tun)

Diese guten Werke kommen von GOTT, haben ihren Ursprung in GOTT,- daher keine TOTEN WERKE, –  Gott hat sie VORBEREITET, nicht nur beabsichtigt, sondern bereits im VORFELD bereitgestellt,  zuvor bereitet,  „vorgekocht“ (weil er doch weiß, daß Du ein miserabler Koch bist!) – vielleicht hast Du es schon mal von Deinem Ehepartner zu hören bekommen oder zu lesen bekommen, wenn du abends nachhause kommst, und er ist noch weg: „Essen ist schon in der Mikrowelle, Liebling – stelle auf 3 Minuten, dann kann das Abendessen losgehen!“

Und das „bereit“ bedeutet hier: Es kann SOFORT losgehen! Der Gesichtspunkt, unter dem hier die Zeitform „Aorist“ benutzt wurde („komplexiv“ = die natürlicherweise komplexe Handlung wird in einem einzigen Punkt zusammengefaßt) , besagt: Gott hat alles fertig gemacht. Es ist ihm nichts hinzuzufügen aus unserer Macht oder Kraft.

WOZU hat Gott die vorbereitet?

Er hat auch DAMIT eine Absicht, einen Plan:  – wir sollen in ihnen WANDELN, uns in ihnen bewegen, wir sollen in ihnen LEBEN: „Sein Beruf ist seine Berufung“, „Er LEBT seinen Beruf“, – „ER LEBT WAS ER TUT“; („Er geht auf in seinem Beruf“)

(Die hier verwendete Zeitform (Aorist Konjunktiv) hat einen „effektiven Aspekt“: Das Ziel eines Geschehens wird betont)

Hier ist die Verbindung zur TAUFE und dem WANDELN: Römer, 6, 3+4

NACHDEM GOTT uns IN CHRISTUS JESUS neu erschaffen hatte!! (Hier steht ein Aorist Passiv Partizip, das beinhaltet den „Aspekt der Vorzeitigkeit“, – d.h. es ist VORHER passiert, bevor wir gute Werke tun konnten.)

Warum das von so zentraler Bedeutung ist: Galater 6, 15

Als Du IN CHRISTUS JESUS hineinkamst – hat ER Dich, hat ER aus Dir eine NEU-Schöpfung gemacht:

2. Korinther 5,17 wieder nach der revidierten Elberfelder Übersetzung von 1992: „Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

Der Original-Urtext sieht SO aus:
ὥστε εἴ τις ἐν Χριστῷ, καινὴ κτίσις· τὰ ἀρχαῖα παρῆλθεν, ἰδοὺ γέγονεν ⸀καινά*

DAHER, WENN IRGENDJEMAND IN CHRISTUS – … und dann fehlt interessanterweise im Griechischen das Verb, – diese Satzform wird „Ellipse“ genannt, – wir können uns vorstellen: Der Autor ist schier sprachlos vor Begeisterung: „NEUE SCHÖFPUNG!!“
Wenn du eine stachlige, langsame, fressende Raupe siehst – und hinterher den SCHMETTERLING…..dann raubt Dir das doch auch die Sprache vor Begeisterung, oder?
Die Verwandlung einer Kaulquappe in einem müffelnden Tümpel – in eine QUIETSCHE-grünen hüpfenden, quakenden Frosch – an LAND – ist diese Verwandlung nicht einfach umwerfend?

Das Alte ist vergangen: – die hier verwendete Zeitform (Aorist Aktiv) hat zwei unterschiedliche Blickwinkel:

  1. Aspekt = zusammenfassend („komplexiv: Eine natürlicherweise andauernde oder komplexe Handlung wird in einen einzigen Punkt zusammengefaßt“): Das Alte ist aus und vorbei und hat keine Funktion mehr.
  2. Aspekt = den Endpunkt bezeichnend („effektiv: Das Ziel, der Abschluß eines Geschehens wid betont = resultativer Aspekt“): Es vermodert immer mehr, wird nicht mehr benutzt, verrostet, verrottet, zerfällt in seine Elemente, übt keinen Einfluß mehr aus.

Und hier wird’s dann auch gleich ganz praktisch: Epheser, 4,23+24 sowie Kolosser 3, 8-10

NEUES ist geworden:  Hier steht die Zeitform „Perfekt“, das verweist auf den resultativen Aspekt, es wird also vom Resultat her gesehen und gedacht:
a) 10 Tage nach der Zeugung LEBT ein neuer Mensch – es weiß vielleicht noch keiner, merkt auch noch keiner, ist noch nicht äußerlich zu sehen!

b) NEUES Leben entfaltet sich immer mehr, der komplett neue Mensch ist im Entstehen: Jeden Tag mehr Zellteilung, jeden Tag MEHR NEUES – wächst Du noch?

Und wie ist das bei uns? Römer 12,2 gibt Antwort …

Und zwischen  ALT und NEU steht: SIEHE! (Hier steht eine Befehlsform, der „Imperativ“ im Aorist Medium Präsens)

a) Es ist zu allererst nicht eine „Empfehlung oder Vorschlag“, sondern es handelt sich um einen BEFEHL, ANORDNUNG, ANWEISUNG, – DEM I S T  FOLGE ZU LEISTEN!

b) SIEH D A H I N: Vielleicht bedeutet es für DICH: Mal eine Zeitlang smartphone-Fasten? Mal KEINE what’s app dauernd kontrollieren, – LIES DIE BIBEL – sie zeigt Dir JESUS! Wende Dich Deinem Sinnesorgan SEHEN zu und schau in die richtige Richtung.

c) SEHEN = ERKENNEN, VERSTEHEN: In der griechischen Sprache ist die Perfektform des Verbs „Sehen“, also das griechische „gesehen haben“ gleichbedeutend mit der Präsensform des Verbs „Wissen“, so daß die Gleichung gilt: „gesehen haben = jetzt wissen“. (Daher das deutsche Sprichwort: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, wer weiß das besser als Pädagogen?)

d) Die „mediale Verbform“ bedeutet: Sieh DU  für  D I C H  selbst, – nicht für den anderen: Dich hat nicht primär zu interessieren, was der ANDERE wohl da oder darin zu sehen hat, sondern die Anweisung geht in erster Linie an DICH.

e) Daß hier eine Aorist-Imperativ-Form verwendet worden ist, zeigt an, daß es um „das Handeln im Einzelfall“ geht, also um JETZT.