Vor einiger Zeit bin ich morgens früh mit schlechter Laune aufgewacht.
Es gab für mich an diesem Tag einiges zu tun, wozu ich überhaupt keine Lust hatte. Ja, es gab Aufgaben, die unbedingt gemacht werden mussten, über die ich mich richtig ärgerte. Wie an jedem Morgen las ich auch an diesem Tag meine Andacht. Der Bibeltext stand in Nehemia 8. 10:
„Geht und feiert ein Fest mit köstlichem Essen und süßen Getränken und teilt eure Speisen mit denen die nichts vorbereitet haben. Denn dies ist ein heiliger Tag für unseren Herrn. Seid nicht traurig, denn die Freude am Herrn ist eure Zuflucht.“
Oh nein – warum ausgerechnet dieser Bibelvers? Irgendwie machte der mir ein schlechtes Gewissen. Ich war nicht traurig, schlimmer, ich war schlecht gelaunt…. So kam ich ins Nachdenken. Was war der Ursprungsgedanke von diesem Vers? Die Israeliten versammelten sich mit der Bitte an die Priester, ihnen aus dem Wort Gottes vorzulesen. Dieser Bitte wurde gerne Folge geleistet. Vom frühen Morgen bis zum Mittag wurde allen Frauen, Männern und Kindern laut daraus vorgelesen. Auch halfen sie dem Volk, das Vorgelesene zu verstehen. Das Volk war so sehr vom Wort Gottes berührt, dass sie weinten.
Kennst du das, wenn dich das Wort Gottes so berührt, dass du weinen musst? An diesem Morgen ging es mir so.
Auch dieser Tag war ein heiliger Tag meines Herrn. Und statt dankbar für diesen Tag zu sein, dankbar für mein schönes Leben, für meine Familie, für meine Gesundheit, dankbar einen Gott zu kennen, der mich bedingungslos liebt, ja mehr noch, der sein Leben für mich gegeben hat, sitze ich schlecht gelaunt und inzwischen heulend in meiner Küche.
In einem Lied von Johannes Hartl heisst es unter anderem:
Denn so hoch der Himmel ist, ist deine Gnade über mir. Wenn mein Herz voll Schatten ist strahlt dein Lächeln über mir….. meine Augen richten sich auf dich allein, denn du bist meine Burg. An dieses Lied wurde ich erinnert. GOTTES Lächeln über mir. Das ist ein Grund zum Feiern. Ein Fest gab es an diesem Morgen natürlich nicht, aber wohl ein Fest in meinem Herzen. Das köstliche Essen war für mich das Wort Gottes, seine Gnade und das süße Getränk war Gottes Lächeln über mir. Und genau dieses möchte ich mit anderen teilen! Meine schlechte Laune war dahin. Stattdessen war ich begeistert von meinem liebenden Gott. Die Freude am Herrn war meine Zuflucht und wird es immer bleiben, egal wie der Tag aussehen mag.
Euch allen einen gesegneten und freudigen Tag.
Mit den besten Grüßen