Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
in 1.Mose 3,8 lesen wir: Sie hörten die Stimme Gottes, des Herrn, der im Garten wandelte, bei der Kühle des Tages.
In diesem Bibelverses finden wir eine wunderschöne Aussage über unseren Gott. Er wandelte durch den Garten, wenn der Tag noch kühl war. Das erinnert mich an einige barocke Parkanlagen, die noch heute von der Macht und dem Reichtum ihrer Besitzer zeugen. In diesen kunstvoll angelegten Prachtgärten konnten die Schlossherren ungestört und ungesehen umhergehen, um ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf zu lassen. Kein Unbefugter hatte dort Zutritt. Wer sich darüber hinwegsetzte musste mit schweren Bestrafungen rechnen.
Auch unser Gott hatte sich einen Garten zu seinem Ruhm erschaffen, das Paradies. Und obwohl ihm der ganze Himmel gehört, finden wir ihn (wie einen Schlossherrn) auf der Erde in seinem Garten. Das spricht für die Pracht und Herrlichkeit dieser Örtlichkeit.
Im Gegensatz zu den Schlossherren, beanspruchte er diesen Garten nicht für sich allein, sondern er teilte diesen wunderbaren Lebensraum mit uns. Wenn der Tag noch kühl war, wurde der Garten zum Ort der Begegnungen mit Gott. Hier kreuzten sich die Wege und sie hörten seine Stimme. Was für ein großes Privileg!
Das ist auch heute noch möglich, auch wenn unser Lebensraum ganz anders geworden ist. Viele laute Geräusche dringen auf uns ein, unzählige Informationen besetzen unsere Gedankenwelt und der tägliche Stress der hektischen Welt fordert unsere Kraft. Aber es gibt immer noch diesen wunderbaren „Garten Gottes“, wo sich die Wege kreuzen und wo Gott uns liebevoll entgegenkommt. Jesus öffnet uns die Tür dahin, wenn er sagt:
„Kommt her zu mir, alle die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11,28)
Ist das nicht ein großartiges Privileg? Lass uns doch gleich heute ein Stück mit ihm gehen. Es tut gut, unsere innersten Gedanken mit ihm teilen zu dürfen. Und es tut uns wohl, seine Stimme zu hören. Es ist ja die vertraute Stimme unseres Vaters. Sie macht unser Herz ganz ruhig, weil vor ihr unsere Sorgen und Ängste schweigen müssen.
Ich wünsche uns allen einen gesegneten Tag,
euer Reinhard