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fishing-boat-281732_640Markus 16, 15 und 20:

Und Jesus sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Jene aber zogen aus und predigten überall, während der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen.

Wenn Gott redet, dann sollen wir darauf reagieren.
Das bleibt ständig eine Herausforderung für uns. Denn oft sind wir genötigt Gewohntes und Bequemes zu verlassen, wenn es dem Neuen im Wege steht.

So ging es auch Petrus und seinen Kollegen, als Jesus sie aufforderte mit ihm zu ziehen. Ihre zurückgelassenen Fischerboote zeugten von aufgegebenen Lebensentwürfen. Über drei Jahre zogen sie mit Jesus durchs Land, eine Zeit voller Überraschungen und Spannung.

Sie hörten Gottes Wort, in Vollmacht gelehrt, und sie sahen wie es Veränderungen im Leben der Hörer bewirkte. Sie waren Zeugen von Heilungen körperlicher Krankheiten und sie assistierten Jesus, als er die Brote vermehrte. Jeder Tag mit ihm brachte neue Erfahrungen mit sich, nichts war wie Gestern.

Solange sie mit ihm auf dem Weg waren, lebten sie im Heute mit Gott. Und das änderte sich auch später nicht, als sie, auf sich allein gestellt, für Jesus auszogen. Er hatte sie aufgefordert Gottes Wort wie ein Licht in die ganze Welt zu tragen und sie hatten diesen Auftrag angenommen. Nun brachten sie alles zur Anwendung, was sie gesehen und von Jesus gelernt hatten. Sie wussten, wie man glaubt und dass der Glaube durch die Liebe wirksam wird. Das war eine innere Antriebskraft, zu der sich Gott stellte, so wie er es versprochen hatte. Durch die Kraft des Heiligen Geistes geschahen außergewöhnliche Wunder unter den Menschen.

Viele fassten Vertrauen und wurden Christen. Und auch jetzt wieder lebten Petrus und seine Mitstreiter im Heute Gottes.

Stellen wir uns einmal ein ganz anderes Verhalten der Apostel vor:

Die Apostelgeschichte endet damit, dass Paulus eine Mietswohnung in Rom bezog. Wir gönnen ihm ein römisches Bad, eine Fußbodenheizung und eine gallische Einbauküche. Das Wasser kommt durch eine Leitung direkt aus einem Aquädukt ins Haus. Hat Paulus sich das nicht verdient, nach all den Turbulenzen in seinem Leben?

Gelegentlich bekommt er dort Besuch. Dann sitzt er bequem im römischen Stuhl und schwelgt in Erinnerungen. „Damals in Jerusalem, da war noch was los…“ Und wenn er erzählt, wie er vor Damaskus durch Licht geblendet vom Reittier fiel und Gottes Stimme hörte, dann werden die Zuhörer ganz still und ehrfurchtsvoll.

So ähnlich wäre es wohl gekommen, wenn Paulus, Petrus und die anderen mit einem Leben im Gestern zufrieden gewesen wären. Aber wie weit wäre das Wort Gottes dann wohl noch gekommen? Ob wir es jemals gehört hätten? Und hätte uns dieses aus-schließlich Gestrige überhaupt begeistert? Gott sei Dank, dass Paulus und die Apostel im Heute mit Gott blieben.

Im Markustext lesen wir, dass Jesus zu ihnen sprach, dass sie sein Wort aufnahmen, dass sie loszogen und es ausführten. Das war perfekt! Denn so blieben sie im Heute mit Gott, weil sie das taten, wofür sein Herz schlug.

Es reicht einfach nicht, Jesus irgendwann einmal gehört zu haben oder irgendwann einmal etwas mit ihm erlebt zu haben. So kann man zwar alte Formen wahren, aber unser Herz wird nicht da sein, wo Gottes Herz heute ist. Nachfolge findet täglich statt. Und weil Jesus lebt, redet er heute und er will heute wirken – und zwar durch dich und mich.

Wer dieses Heute verpasst, der wird im Gestern leben. Das aber ist ein blutleeres Christsein. Petrus vergleicht es mit einem enttäuschenden Brunnen, der kein Wasser führt.

Wer Jesus kennt, der liebt ihn und wer ihn liebt hält sein Wort und dient ihm.

Und in dieser Hingabe erneuert sich das „Heute mit Gott“ in dem, was wir täglich erleben.

Reinhard Wolf