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old-698485_640Markus 10,46-52 berichtet von einem Mann, der sich nicht aufgab, obwohl er an seiner Situation nicht viel verändern konnte. Er war blind.

In der Stadt Jericho kannte man ihn, er gehörte zum täglichen Straßenbild. Am Ausgang der Stadt hatte er seinen festen Platz. Dort bat er die Mitmenschen höflich um eine Hilfe für seinen Lebensunterhalt. Es war Bartimäus, der Sohn des Timäus. „Armer Kerl“, dachten die Leute, wenn sie ein bisschen Geld in seinen Hut warfen.

Eines Tages hörte Bartimäus, dass sich Jesus in seiner Nähe aufhielt. Jesus, so sagten viele, sei von Gott als Retter zu denen gesandt, die in Not leben müssten. Alle frommen Juden warteten auf diesen von Gott versprochenen Mann, den sie Messias nannten. Sie durchforschten die prophetischen Schriften, um Zeit, Ort und Erkennungsmerkmale herauszufinden, wann dies geschehen und wer es wohl sein würde. Und tatsächlich passte alles sehr genau auf Jesus.

Eines dieser Erkennungszeichen war die Zusage, dass er Blinde heilen würde, was durch ihn auch geschah. Die Nachricht von solchen Ereignissen hatte sich selbst bei seinen Kritikern eingeprägt. Als Lazarus, ein enger Freund Jesu, gestorben war, sagten diese Leute: „Konnte der, der die Augen der Blinden auftat, nicht machen, dass auch Lazarus nicht gestorben wäre?“

Die Augen, das beschäftigte natürlich besonders den blinden Bartimäus und er wünschte sich eine Gelegenheit herbei, um Jesus zu begegnen. Immer wieder lauschte er gespannt in die Stadt hinein, bis er endlich eine Menschenmenge kommen hörte, die sich um Jesus gebildet hatte. Dann rief er mit aller Kraft: „Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner!“ Bartimäus glaubte an Jesus und traute ihm zu, dass er ihm helfen würde.

Er sagte nicht: „Falls du wirklich der Messias, der Sohn Gottes bist, dann hilf mir“, sondern er rief Jesus als „Sohn Davids“ an. Das war ein Ehrentitel für den Messias, den Heiland der Welt.

Glaube ist auch für uns sehr wichtig.

Wenn wir Gott um etwas bitten, dann sollen wir nicht an seiner Hilfsbereitschaft zweifeln. In der Bibel sagt Gott, dass ein Zweifler nichts empfangen kann, denn allein dem Glaubenden gelten seine Zusagen. Allerdings können wir mit Gott über unsere Zweifel reden und ihn bitten, dass er uns glauben hilft.

Jesus hörte den Bartimäus rufen und ließ ihn zu sich holen. Dann fragte er ihn: „Was soll ich für dich tun?“

Warum stellte Jesus diese Frage? Sah er nicht, was diesem Mann fehlte? Warum sollen auch wir unser Anliegen Gott nennen, obwohl er doch alles weiß?

Diese Frage hilft uns, Klarheit über das zu gewinnen, was uns in unserem Leben wirklich wichtig ist. Nicht jeder Wunsch ist wichtig und gut für unser Leben. Deshalb fragt Jesus auch nicht: „Was würdest du dir wünschen, wenn du drei Wünsche frei hättest?“ Er fragt ganz konkret: „Was soll ich für dich tun?“

So standen sich nun Gottes Sohn und ein glaubender Mensch gegenüber und das führt bis heute zu einem guten Ergebnis. Mit seinen blinden Augen Jesus zugewandt, antwortet Bartimäus ebenso konkret: „Herr, dass ich sehen kann.“ Und in diesem Moment spürt Bartimäus das helle Licht der Sonne in seinen Augen und das erste, was er sieht, ist Jesus.

Was werden wir antworten, wenn Jesus uns fragt, was er für uns tun soll?

Achten wir darauf, dass wir Jesus darin erkennen.

Reinhard Wolf