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Noch einmal schauen wir uns den Vers 22 in Klagelieder 3 an: Ja, die Gnadenerweise des Herrn sind ja nicht zu Ende.

Der zentrale Gedanke, an dem sich Jeremias Hoffnung aufrichtet, ist die Gnade. (Hier in der Mehrzahl als Gnadenerweise.) Gnade oder auch Güte bezeichnen eine Grundhaltung unseres Vaters im Himmel. Gnade beschreibt sein Verhältnis zu uns. Über sie können wir nicht verfügen. Wir können sie aber erfahren, wenn sie (wie bei Jeremia) unvermittelt in dunklen Stunden aufleuchtet.

Stellen wir uns einmal den krassen Gegensatz zur Zeit Jeremias vor. Das Königtum Davids war mit all seiner Pracht zerschlagen. Zion, die auserwählte Stadt, lag in Trümmern. Der Tempel war niedergebrannt. Der Altar, die Bundeslade, der Leuchter und alle goldenen Geräte waren geraubt worden. Und auch die Priester in ihrem strahlenden Schmuck, die täglichen Opfer und die festlichen Gottesdienste gab es nicht mehr. Das alles gehörte aber doch zu den sichtbaren GnadenerweisenGottes. Und nun, als alles zerstört, vernichtet oder geraubt war, preist Jeremia, in dem er hinschaut auf Gott, die Hoffnung auf Gottes Gnade, die immer noch da ist. So ähnlich muss es auch auf die Menschen gewirkt haben, als Paulus und Silas im schrecklichen Stadtkerker und in ihrer dunkelsten Stunde anfingen, Loblieder zu singen (Apg.16).

Wer die Gnadenerweise noch nicht kennt, kann den krassen Gegensatz kaum verstehen. Wie kann sich jemand in seiner Not und wenn alles Sichtbare gegen ihn spricht über die Gnade Gottes freuen und Loblieder singen? Die Antwort ist einfach: Die Gnadenerweise des Herrn sind ja auch heute noch nicht zu Ende. Sie sind wie ein Gruß von Gott in unserem Alltag, wie ein helles Licht im Dunkel. Sie überstrahlen unsere Sorgen und Nöte.

Ich will von meinem Jesu singen, von seiner Gnade, Lieb und Treu… (Pfingstjubel Nr.39)

Ich wünsche allen Lesern einen gnadenreichen und gesegneten Tag,

euer Reinhard