Freie Christengemeinde Leer

Anschrift
Freie Christengemeinde Leer
Moorweg 1
26789 Leer

Kontakt
Telefon: 0491/97671920
(Dienstag 10.00 - 12.00 Uhr)
Email: kontakt@fcg-leer.de

turmbau babel1In 1.Mose 11,1-9 lesen wir einen biblischen Bericht über den Wert und Segen der Sprache. Eine gemeinsame Sprache ist eine sehr wichtige Grundlage für unser Zusammenleben. Sie bewirkt ein starkes Band der Zusammengehörigkeit.

In unserem Bibeltext geht es um eine Generation, die das Paradies verloren hatte. Diese „heimatlosen Leidensgenossen“ suchten nach Zusammengehörigkeit und nach einem Ort, an dem sie in dauerhafter Gemeinschaft würden leben können.

Ihre gemeinsame Sprache erwies sich als Grundlage, um dies zu verwirklichen. Sie beschlossen miteinander den Bau eines Wolkenkratzers, der ihre Stadt Babel zur Weltmetropole erheben sollte. Obschon Gott ihnen das Paradies genommen hatte, würden sie mittels dieses Towers auch ohne ihn in die Glückseligkeit des Himmels gelangen können. Dafür arbeiteten sie entschlossen und mit großer menschlicher Schaffenskraft an ihrem Projekt. Mit jedem fertiggestellten Stockwerk wuchs ihr kollektives Selbstbewusstsein.

Gott hat unsere Sprache gewollt, damit wir uns untereinander und auch mit IHM bestens verstehen können.

Damals sprach er mit den Menschen ein und dieselbe Sprache. Er ließ in der Schöpfung nichts ohne Sprache, auch wenn nicht jede Sprache Worte kennt. Zum Beispiel teilen sich die Bienen Informationen durch einen Bewegungstanz mit. So beschreiben sie einander, wo sie Nektar gefunden haben oder dass eine Gefahr droht.

Auch unsere Sprache ist mehr als Worte, durch die wir ja vor allem nur Inhalte transportieren können. Erst im Zusammenwirken mit unserer Körpersprache drücken wir Empfindungen aus und geben preis, wie wir das Gesagte wirklich meinen. Bekanntlich macht ja der Ton die Musik.

Diese umfassende Möglichkeit, uns einander mitzuteilen, ist für das Zusammenleben etwas ganz Entscheidendes.

In den Versen 6-7 unseres Bibeltextes stellt Gott die Bedeutung der Sprache heraus:

Ein Volk sind sie und eine (gemeinsame) Sprache haben sie alle, und dies ist erst der Anfang ihres Tuns. (Denn) jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen.“

Und weil der Mensch seine Fähigkeiten einsetzte um Gott herauszufordern, beschloss der Herr:

„Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer den anderen nicht mehr verstehen!“ (Vers 7)

Was können wir aus diesem Bericht für uns ableiten?

  • Sprache fördert, wenn sie einheitlich ist, unsere Möglichkeiten ins Unvorstellbare.
  • Andererseits führte die fehlende Verständigung zur Handlungsunfähigkeit.

Deshalb mahnt der Apostel Paulus im 1. Korintherbrief 1,10:

„Ich ermahne euch aber, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einerlei Rede führt und nicht Spaltungen unter euch seien, sondern dass ihr in demselben Sinne und in derselben Meinung völlig zusammengefügt seid.“

Es geht um die Einmütigkeit in der Rede und in der Gesinnung.

Je besser unsere Verständigung funktioniert, desto fester werden wir zusammengefügt. Aber wo keine einheitliche Rede möglich ist, wird das Gefüge erschüttert werden.

Als Christen ist unsere gemeinsame Sprache die der Liebe, der Reinheit und der Wahrheit. Es ist eine segnende Sprache. Ein mit Gottes Liebe erfülltes Herz will Gutes über seine Mitmenschen reden. Alles schlechte Reden hingegen ist wie eine fremde Sprache, die dem Christenmenschen unangemessen ist.

Diese gemeinsame Sprache hat große Auswirkungen auf die Möglichkeiten der Gemeinde Jesu Christi.

  • Als die verfolgte Gemeinde einmütig ihre Stimme zu Gott erhob, da bewegte sich etwas (Apostelgeschichte 4). Sie wurden erneut mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit großer Freimütigkeit.
  • Und als Petrus am Pfingsttag zu den Menschen in Jerusalem sprach, da standen die übrigen Apostel im Schulterschluss mit ihm auf der Bühne. Es gab keinen Streit um die Rednerliste und keinen Erfolgsneid. Daraufhin fanden etwa 3000 Menschen zum Glauben an Christus.

Gott selbst beschreibt den Segen der Sprache, wenn sie einheitlich ist:

„Jetzt wird ihnen nichts unmöglich sein, was sie zu tun ersinnen“ (1.Mo.11,6).

Wenn wir einmütig in der Rede und in der Gesinnung bleiben, eröffnen sich uns große Möglichkeiten, denn es gibt keine Grenzen für die Macht Jesu.

Reinhard Wolf