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Ich will auch Israel heißen (1. Mose 32,1-28)

An manchen Tagen bin ich des Kämpfens wirklich müde.

Wenn der Alltag vollgestopft ist mit Terminen, viele Telefonate mit unterschiedlichen auf Rückruf wartenden Menschen anstehen, schwierige Verhandlungen einen guten Ausgang finden sollen, ein guter Eindruck bei Gericht her muss, mit den richtigen und weisen Worten zur rechten Zeit das anvisierte Ziel nicht verfehlt werden darf, die komplizierten Gedanken zur Bearbeitung eines Falles in Diktate münden sollen und noch zu Papier gebracht werden müssen, dann habe ich am Abend oftmals genug vom Kämpfen.

Geht es euch auch so, dass ihr irgendwann sagt, jetzt ist es genug? Viel zu oft vergesse ich in meinem Tagesgeschäft, den Herrn Jesus in die Problemlösung mit einzubeziehen. 

Da fällt mir die Geschichte von Jacob, dem Fersenhalter, ein. Er war jemand, der nie mit dem zweiten Platz zufrieden war, sondern alles daran setzte, der Erste zu sein. Und dabei war ihm jedes Mittel Recht, Hauptsache der Erfolg war seiner. Es gab kein Problem, das für ihn nicht lösbar schien. Er hat sich dabei aller Mitteln bedient, wie Lug und Trug, Raffinesse und List, Einfältigkeit und Taktik. Alles aus eigener Kraft, das war sein Motto!

Doch es kam ein Zeitpunkt, in dem seine eigene Kraft nicht mehr ausreichte, seinem Gegenüber mit ausreichend Stärke begegnen zu können. Esau, sein Bruder, den er um den Segen des Erstgeborenen gebracht hatte, rückte mit 400 Mann an. Jacob sah seine Familie in Gefahr. In dieser Situation sucht Jacob die Begegnung mit Gott. Es kommt zum Kampf zwischen Jacob und dem Engel Gottes. Erst sieht es gut aus für Jacob, aber zur Morgenröte erhält er einen Schlag auf seine Hüfte und es ist gewissermaßen aus mit ihm.

Dennoch gibt Jacob nicht auf. Im Gegenteil, er besteht darauf, gesegnet zu werden. Und er erhält den Segen!

Jacob hat in dem Moment des aussichtslosen Kampfes mit Gott verstanden, Gott machen zu lassen. Ab diesem Zeitpunkt heißt Jacob Israel, was übersetzt heißt: Gott kämpft. Jetzt übernimmt Gott die Regie in seinem Leben und der Segen Gottes wird sichtbar.

Ist es nicht wunderbar, dass Gott Menschen gebraucht und segnet, die meinen, alles aus eigener Kraft erreichen zu können? Menschen, die durch ihr Verhalten und ihr großes Selbstbewusstsein Gottes Wirken nicht erkennen lassen? Gott rückt sie zurecht.

Das wünsche ich mir auch für uns: Gott in unseren alltäglichen Kämpfen machen zu lassen, dabei selbst still zu werden und unser ganzes Vertrauen allein auf Gott zu setzen.

Ich will auch Israel heißen.

Konrad Schade

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