Liebe Gemeinden, liebe Freunde, den heutigen Mutmacher hat uns Benjamin Walther zugeschickt. Ich leite ihn gern an euch weiter.
„Und er wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille.“ Markus 4, 39
Finsternis. Ohrenbetäubendes Kreischen des Sturmes über dem See und tosendes Wasser, riesige Wellen, deren schreckliche Größe man nur erahnen kann – und mittendrin: ein kleines Boot.
Es ist völlig verloren, verzweifelt versuchen die sich die Passagiere festzuhalten, schlotternd durchnässt und knietief stehend im eiskalten Wasser des Sees, der das Boot zu verschlingen droht. Sie haben Todesangst – das war’s.
Hinten im Boot: Jesus. Gemütlich auf einem Kopfkissen schlafend. Als sie ihn bemerken, sind sie völlig entgeistert. Sie ringen mit allen Mitteln darum, ihren sicheren Tod so wenig grausam wie möglich u gestalten – und er schläft?
Sie wecken ihn auf und fragen ihn mit aller Mühe schreiend durch das Getöse hindurch, warum es ihm egal sei, dass sie sterben würden.
Und Jesus steht auf.
Er bedroht den Wind und den See. Sofort wird es ruhig.
Es scheint fast schon lächerlich, dass die Jünger nach all den Wundern, die sie mit Jesus erlebt haben, gar nicht auf die Idee kommen, ihn um Hilfe zu bitten.
Er wartet aber geduldig darauf, dass sie zu ihm kommen.
Wie oft bin ich im Sturm und glaube, keine Hoffnung zu haben?
Es ist gellend laut und die Hindernisse sind so enorm, dass ich mir klitzeklein und ausgeliefert vorkomme. Genau das BIN ich auch.
Aber da ist jemand an meiner Seite, der so groß ist. Größer als jede Welle, erfolgreich in all meinem Scheitern, stark in meiner Schwäche.
Er hat einen Plan, wenn ich gar nichts mehr verstehe, er hat Worte, wenn ich keinen Mucks rausbringe. Wenn ich einsinke, zieht er mich wieder hoch, er schenkt Ruhe in meinem Stress, er hat die Vollmacht und alles ist seine Kreation. Er ist auf meiner Seite.
Ich habe einige Lieblingsverse, aber dieser ist einer, der mich immer wieder daran erinnert, dass ich vertrauen kann. Dass ich keine Angst und keine Panik haben muss, selbst wenn mir das Wasser bis zum Hals steht.
Denn so ein Sturm ist eine Leichtigkeit für Gott – ein Zeitpunkt für ein nettes Nickerchen.
Kein Problem ist für ihn zu groß.
Wenn Jesus in meinem Boot ist, wovor muss ich dann Angst haben?
(aus „Faszination Bibel 2/2020“, Seite 42 „Mein Lieblingsvers“, von Maren Lorenz)