Psalm 87,7: Und singend und den Reigen tanzend werden sie sagen:
Alle meine Quellen sind in dir!
Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
vor mir liegt der Text aus Psalm 87. Besonders der siebte Vers erzeugt ein freudiges Echo in meinem Herzen. Eigentlich geht es in diesem Psalm um die Stadt Jerusalem, die Stadt Gottes und um die, die darin geboren sind. Das war ganz sicher ein wunderbares Privileg des Alten Testaments, in Jerusalem geboren zu sein. Es gab ja sonst keinen Ort, den Gott erwählt hatte, um seiner Anbetung ein Zentrum zu verleihen. Alles in dieser Stadt wurde von dem Tempel Gottes überstrahlt. Wer als Bürger der Stadt aus den Quellen und Wassern Jerusalems schöpfen durfte, glaubte den Segen Gottes beinahe trinken zu können.
Aber erst als Jesus in diese Stadt kam wurde das alles Wirklichkeit. Bis dahin war alles nur ein „Schattenbild des Zukünftigen“. Als der Herr des Tempels in diese Stadt kam, war die Herrlichkeit und Heiligkeit Gottes im Original in ihrer Mitte. Deshalb konnte Jesus auch sagen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten (Johannes 2,19). Nicht alle verstanden, dass er dabei von seinem Erlösungstod und seiner Auferstehung sprach. Aber alle die an ihn glaubten brauchten die Wasser der Stadt nun nur noch für ihren Körper. Ihr Herz hatte in Jesus das lebendige Wasser gefunden, was den Durst der Seele stillt.
Liebe Glaubensgeschwister, ist das nicht ein Grund zum Singen und Tanzen? Nun, mit dem Tanzen ist es bei mir leider nicht mehr weit her, „ich habe Rücken“. Aber aus tiefstem Herzen will ich heute das Lob singen: Alle meine Quellen sind in dir! Jesus stillt den Durst unserer Seelen. Er ist uns die Quelle der Gnade und Barmherzigkeit geworden. Er ist die Quelle der Liebe und der Freude, die Quelle der Geduld und der Kraft. Kurz: Er ist die Quelle aller Dinge, die wir für diesen Tag benötigen. Ist das nicht wieder ein wunderbarer Zuspruch unseres Herrn?
Komm doch zur Quelle des Lebens, durstig und müde und matt. Komm, denn es ist nicht vergebens, hier wirst du ruhig und satt. (Pfingstjubel, Lied 695)
Ich wünsche uns einen gesegneten Tag,
euer Reinhard